Die Zahlen der Gründerszene in Deutschland sind seit einigen Jahren rückläufig und der Gründungsboom in der Zeit zwischen 2000 und 2005 ist mittlerweile abgeflacht.
Dass ein Start-Up zu gründen unglaublich viel Arbeit bedeutet, ist kein Geheimnis mehr – trotzdem haben Viele den Traum von der eigenen Start-Up Idee noch nicht ganz aufgegeben.
Wer sich bereits zur Gründung entschlossen oder mit den ersten Schritten schon begonnen hat, sollte einige Dinge beachten:
1. Organisation ist alles
Bereits am Anfang ist Organisation sehr wichtig, denn ein Unternehmen sollte direkt sorgfältig und systematisch aufgebaut werden. Chaos in einem Start-Up kann vieles kaputt machen und sorgt häufig auch für Unmut bei den Gründern selbst.
Zusammenarbeit lebt von Organisation! Selbst wenn man in seiner eigenen Unordnung gut zurecht kommt, wird sie spätestens zum Verhängnis, wenn Teamwork gefragt ist. Egal ob mit einem Gründungspartner, einem zweiten Unternehmen oder gar einem Investor: Wer nicht organisiert arbeitet, schreckt vor einer Zusammenarbeit ab.
2. Motivation als Motor von Start-Ups
Talente sind natürlich bei jeder Gründung willkommen und können nützlich sein, aber ohne genügend Energie und Motivation sind auch die besten Talente nichts wert. Zunächst geht es noch darum, sich selbst zu motivieren und anzutreiben. Wenn allerdings Mitarbeiter hinzukommen, müssen diese auch motiviert werden.
Als Führungskraft muss man für die Mitarbeiter eine Inspiration sein, damit diese ebenfalls die Vision des Unternehmens teilen und ein Ziel vor Augen haben. Motivation ist also der Motor des Unternehmens – ohne ihn kommt man nicht voran.
3. Innovation zeichnet jedes Start-Up aus
Start-Ups haben es an sich, innovativ zu sein. Dabei steht besonders die Geschäftsidee bzw. das Produkt im Fokus, allerdings sollten auch die Umsetzung und die Arbeitsweise dabei nicht auf der Strecke bleiben. Es lohnt sich in allen Bereichen eines Unternehmens innovativ zu denken, um Prozesse zu vereinfachen oder zu verbessern.
4. Eine gute Basis schaffen
Wie beim Hausbau ist auch bei der Gründung das Fundament sehr wichtig. Im Vorfeld sollten alle relevanten Faktoren analysiert werden. Wie sieht der Markt aus? Welche Konkurrenten gibt es? Was zeichnet die anderen aus? Was unterscheidet unser Produkt von dem der Anderen?
Das ist nur ein Bruchteil der Fragen, die man beantworten muss, um einen Businessplan als sichere Basis zu erstellen. Ein solcher Plan ist nicht nur informativ für andere, sondern zeigt einem selbst, wohin die Reise gehen soll, und fasst vieles übersichtlich zusammen. So verliert man auch im Alltagsgeschäft nicht den Überblick.
5. Finanzen kennen und beobachten
Jedes Unternehmen soll wirtschaftlich sein und Gewinne einbringen. Dafür ist es wichtig, die Finanzen immer genau im Blick zu haben und zu kennen.
Nicht nur Buchhalter, Steuerberater und Co. sollten sich mit den Finanzen auskennen, auch die Gründer selbst müssen diese im Auge behalten. Je besser sich Gründer auch mit Finanzen und Wirtschaft auskennen, umso besser können sie ein Unternehmen auch erfolgreich leiten.
6. Die Branche kennen
Viele Gründer haben eine zündende Idee. Die meisten kommen einem, weil man ein Alltagsproblem lösen möchte. Der Ansatz ist gut, oft aber kennt man sich in dieser Branche nicht aus und weiß nicht, worauf es grundlegend ankommt. So kann ich jeden Tag Apps benutzen und auch persönliche Probleme und Fehler finden, das bedeutet allerdings nicht, dass ich mich in der Branche der App Entwicklung auskenne.
Dieses Beispiel wurde nicht zufällig gewählt, denn sehr viele Gründungsideen basieren in den letzten Jahren auf der Entwicklung einer App. Dabei ist dieser Markt unglaublich groß und die Gewinnmöglichkeiten sehr gering. Nur durch Werbung oder Nutzerdaten lässt sich mit einer App wirklich Geld verdienen. Die meisten Start-Up-Gründer wollen jedoch vermeiden, dass der positive Nutzen der App, den negativen Kompromissen gegenübergestellt werden. So wird aus der tollen Idee schnell eine App, die viel Zeit und Geld gekostet hat, sich aber nicht durchsetzt, da sie wirtschaftlich nicht rentabel ist. Wer erfolgreich gründen will, muss seine Branche also gut kennen.
Ratschläge, Tipps und Hilfen
Das Gründen ist ein Lernprozess und meist ist es leider so, dass dieser nicht ohne Rückschläge vonstatten geht. Vieles lernt man durch Tipps oder Ratschlägen von anderen und auch auf der Suche nach Informationen wird man regelrecht überflutet. Meist sind die Probleme jedoch sehr individuell, sodass es kein Allheilmittel gibt und man einen eigenen Weg finden muss. Für Gründer ist es dabei immer auch wichtig, um Hilfe zu bitten und nicht zu versuchen, zu viel im Alleingang zu erledigen.
Jeder, der den Weg zum eigenen erfolgreichen Start-Up geht, bemerkt schnell, wie steinig und risikoreich er ist. Mit genug Leidenschaft, Engagement und Geduld lässt er sich aber bestreiten und kann nicht nur zu einem Abenteuer werden, sondern auch zu einem Unternehmen führen, auf das man auch in vielen Jahren noch stolz sein kann.